Jekyll vs. Hyde

Stichspiele für zwei sind selten. Noch seltener sind gute Stichspiele für zwei. „Jekyll vs. Hyde“ zählt zu den besten Vertretern seiner Art. Weil es einer Mechanik folgt, welche der zufälligen Verteilung der Karten in vermeintlich gute oder schlechte Blätter entgegenwirkt. Das macht die Duelle spannend und reizvoll, erfordert aber auch eine gewissen Erfahrung mit Stichspielen.

Einer ist Dr. Jekyll, der andere Mr. Hyde

Thematischer Vater des Spiels ist Robert Louis Stevensons Novelle „Der seltsame Fall von Dr. Jekyll und Mr. Hyde“ – eine Geschichte, in dem ein Mann zwei Persönlichkeiten entwickelt. Im Stichspiel mimt nun einer die gute Seite als Dr. Jekyll, der andere verkörpert das Unheilvolle als Mr. Hyde.

Während Jekyll darauf aus ist, in einer Runde mit zehn Stichen diese möglichst ausgeglichen zu verteilen, strebt Hyde eine möglichst ungleichmäßige Verteilung. Denn je größer Differenz zwischen den gewonnenen Stichen beider Protagonisten ist, desto mehr Schritte schreitet die Jekyll-Hyde-Figur am Ende einer der maximal drei Runden der Hyde-Seite auf dem Spielplan entgegen. Erreicht sie das finale Feld, gewinnt Hyde.

Die Stiche werden dabei nach dem üblichen Muster verteilt: Die höhere Zahl der ausgespielten Farbe gewinnt. Und wenn nicht bedient werden kann? Die Reihenfolge der ausgespielten Farben beeinflusst die Wertigkeit der Karten. Zudem ermöglichen sogenannte Trankkarten Sondereffekte. Wer diese clever nutzt, kommt seinem persönlichen Ziel näher. Es sei denn, der Gegner hat mit solchen Manövern gerechnet.

Was Jekyll vs. Hyde ausmacht

So kommt es nicht nur darauf an, sein eigenes Blatt zu deuten, sondern auch die eigene Taktik noch wieder umschmeißen zu können. Das mag man als Willkür im Spielverlauf abtun. Oder als besondere Herausforderung sehen. Ich erlebe „Jekyll vs. Hyde“ als immer wieder spannendes Duell.

Jekyll vs. Hyde