Weißt Du, was wir an Heiligabend feiern? Jesu Geburt, Kreuzigung, Auferstehung? Vermutlich wirst Du ob dieser Frage den Kopf schütteln. Aber mein Glück war es, dass ein Mann nicht die richtige Antwort darauf fand. Für ihn war es die letzte Frage bei “Wer wird Millionär?”. Es folgte eine nächste Auswahlrunde – und ich war der Schnellste unter mehreren hundert Mitspielern. Hunderte? Ja, die Show fand nämlich an Bord der “Aida Perla” statt. Das aus dem Fernsehen bekannte Quizformat wird auf den Kreuzfahrtschiffen der Rostocker Reederei als Unterhaltungsformat angeboten. Nur geht es dann nicht um eine Million Euro, sondern um Punkte, hinter denen sich wiederum Preise verbergen.
Ein Joker ist die Rettung
An die Sortieraufgabe, die mich auf den Stuhl gebracht hat, kann ich mich nicht mehr erinnen. Aber an das Datum. Es war der zweite Weihnachtsfeiertag 2021. Passend zum Fest thematisierten die Fragen ausschließlich Weihnachten. Wie es im Fernsehen auch den meisten Kandidaten bei Günther Jauch gelingt, schaffte ich die ersten fünf Fragen schnell. Doch eine der nächsten Aufgaben empfand ich als nahezu unlösbar. Ich sollte angeben, wie viele Strophen die Ursprungsversion eines bestimmtes Weihnachtslieds hatte? Welches Lied? Kann ich nicht mehr sagen. Aber ich dachte nur: Wie soll ich das denn wissen? Als Auswahlmöglichkeiten gab es vier, fünf, sechs und sieben. Ein Joker war die Rettung. Bei der Show an Bord durfte ich zwar niemanden anrufen, aber einen Zuschauer aus dem Publikum um Hilfe bitten.
Mein Plan bei „Wer wird Millionär auf Aida Perla?“
Wie der Zufall es wollte, entschied ich mich für eine junge Frau. Sie gab an, ebenfalls Journalistin zu sein. Und: Sie hatte das Internetpaket gebucht und auf See irgendwo zwischen Curacao und Aruba die richtige Antwort gegoogelt. Volltreffer! Ab zur nächsten Frage. Ich wusste, dass es ab der dreizehnten richtigen Antwort einen Reisegutschein als Gewinn gibt. Das war mein Ziel. Also zockte ich auch dann, wenn ich mir nicht sicher war. Was gab es schon zu verlieren? Eine Wellness-Behandlung oder ein exquisites Abendessen für zwei – nichts, was nicht als Einsatz gelohnt hätte.

Ich merkte jedoch: Es macht definitiv einen Unterschied aus, ob ich zu Hause auf dem Sofa locker mitrate oder zu einer finalen Antwort gezwungen bin. Schließlich hatte ich – auch mit Glück – Frage 13 geschafft. Frage 14 offenbarte sich als Geschenk: Wie heißt die große Weihnachtslotterie in Spanien? El Gordo – das hätte ich auch ohne Multiple Choice gewusst. In welchem Jahr berichten wir nicht darüber? Früher habe ich selbst noch die Weltspiegel-Seite der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ layoutet und den Agenturtext redigiert.
Bei dieser Frage entscheide ich mich, aufzuhören
Nun also die finale Frage 15: Welchen spektakulären Auftritt hat alljährlich der Weihnachtsmann in Rio de Janeiro? Springt er mit einem Fallschirm aus einem Flugzeug und landet im Sand der Copacabana? Kommt er mit einem Helikopter ins Maracanã-Stadion geflogen? Schwebt er mit einem Zeppelin auf den Zuckerhut? Das sind drei der Antwortmöglichkeiten, die ich auch fünf Jahre später noch erinnere. Und ich weiß, dass ich die Antwort damals nicht wusste. Zocken? Nein! Gut so, denn ich hätte mich wohl für den Fallschirm entschieden. Richtig ist aber der Helikopter. Zum richtigen Zeitpunkt aufgehört, einen Reisegutschein in Höhe von 2500 Euro gewonnen. Welch ein tolles Weihnachtspräsent!
PS: Heute würde die Antwort meines Publikumsjokers nicht mehr gelten. Wie ich im vergangenen Sommer auf der „Aida Nova“ erlebt habe, wurde die Frage für einen Kandidaten getauscht, nachdem der Joker erzählt hatte, die Antwort just gegoogelt zu haben.











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